Information und Wissen

Das Internet verführt ja wirklich. Es verführt dazu alles zu glauben und alles zu übernehmen, was da so steht. Seien es Texte oder Bilder. Schaut denn da wirklich jeder wie und unter welchen Bedingungen etwas entnommen werden darf ? Ich glaube da Bedarf es einer breiten Sensibilisierung. Gerade im schulischen Bereich. Ich denke da in erster Linie an die SchülerInnen, aber auch an die Kollegen. Und vielleicht wären auch die Eltern eine Zielgruppe, schließlich sitzen sie ja mit in unserem Boot. 

Ich habe mich bisher immer nicht so gerne auf das Internet bezogen- zumindest was die Unterrichtsvorbereitung betrifft. Und so war mir das mit den OER tatsächlich neu. Ich kenne auch niemand in meinem Kollegium, der damit arbeitet - und unsere Schule liegt nicht ganz in der Pampa. Aber ich hatte echt totale AHA Momente. 

OER (Open Educational Ressources) steht für freie Lehr- und Lernmaterialien, deren Arbeitsblätter, Quellen, Grafiken oder Bilder etc,, welche ich für meinen Unterricht verwenden, anpassen, verbessern kann- natürlich je nach Lizenzierung

. Beispielsweise steht dann unter einem Filmchen, dass er verwendet werden darf, wenn man den Verantwortlichen des Films nennt. 

Auch die Seite www.klicksafe.de und deren Broschüre fand ich total spannend. Ganz viele Aspekte sind ziemlich aktuell und brennen mir schon lange unter den Nägeln, wenn ich an den Umgang der SchülerInnen mit dem Internet denke. 

Auch im Fremdsprachenunterricht ist das Internet zur Informationsbeschaffung die Quelle Nummer 1. Ein ganz wichtiger Aspekt hierbei spielen für mich - neben der Quellenanalyse natürlich, gerade in Zeiten der "fake news" - die Suchmaschinen und die Suchaufträge selber. Schon im Anfangsunterricht Französisch kann man die SchülerInnen schon ganz gut an die Recherche heranführen. Viele SchülerInnen der 5. Klasse sind es schon gewohnt ein wenig mit dem Internet umzugehen, beispielsweise durch das Lesebonusprogramm "Antolin" vom Westermann Verlag, welches in vielen Grundschulen genutzt wird. Aber wie man sich so auf einer Ergebnisseite orientiert, fällt vielen SchülerInnen am Anfang noch schwer.

Auf der Internetseite www.klicksafe. de gibt es eine Brochüre "Knowhow für junge User", welche im Baukastensystem verschiedene Materialen im Umgang mit dem Internet zur Verfügung stellt. Besonders gut könnte ich mir vorstellen, den Baustein "Orientierung bei Suchaufträgen" zu nutzen. Hier findet sich ein Screenshot  der Google Suchanfrage "Paris". Einige Stellen sind mit freien Kästchen versehen und sollen beschriftet werden. Der Arbeitsauftrag lautet: "Hier siehst du einen Screenshot (=Bildschirmfoto) der Suchmaschine Google mit der Suchanfrage [Paris]. Nimm dir Zeit und verschaffe dir zuerst mal einen Überblick. Wozu sind die Funktionen da, auf die die Pfeile zeigen? Fülle die Kästchen aus. (Quelle: klicksafe, www.klicksafe,de, Brochüre: Knowhow für junge User, Baustein 2). Gesucht werden hier folgende Begriffe : Suchvorschläge, Auszug aus Wikipedia Artikeln, URL: Adresse der Webseite, Textauszug/Snippet, Google Bilder, Werbung, News Zusammenstellung aus Online-Artikeln und Zeitungen, weitere Ergebnisse, weitere Anfragen in Verbindung mit dem Suchbegriff. Gerade für mich als Französischlehrerin bietet sich dieser Baustein doch direkt an, ihn einmal auszuprobieren. Da die SchülerInnen in Klasse 6 bzw. 7 noch nicht selbständig auf die Fachbegriffe kommen werden, würde ich die Lösungen einzeln auf Karteikärtchen im Computerraum an den Wänden verteilen und die SchülerInnen die richtigen Antworten zuordnen lassen. 

Anhand dieser Arbeitsaufträge bekommen die SchülerInnen erste Orientierungshilfen bei Suchanfragen auf Suchmaschinen. Ein wichtiger Aspekt, gerade im Anfangsunterricht. Auf dieser Grundlage könnte man gut weiterarbeiten, indem man auf die Fragestellung eingeht, welche dieser Ergebnisse für welchen Suchauftrag am passendsten sind und was denn überhaupt verlässliche Quellen sind und wie man sie findet. Hierzu könnte man gut eine Unterrichtsstunde zur Quellenanalyse anschließen, in welcher man die SchülerInnen Kriterien erarbeiten lässt, was eine verlässliche Quelle ausmacht. Vorbereitend könnte man die Fragestellung diskutieren, welche Motive es für falsche Informationen geben könnte und ob die SchülerInnen schon einmal solche falschen Informationen aus dem Internet bekommen haben. 

Aber natürlich ist es nicht nur wichtig, die SchülerInnen zum Thema Internet zu sensibilisieren. Da es bei uns im Kollegium noch großen Nachholbedarf gibt, könnte ich mir gut vorstellen einen kleinen Fortbildungsnachmittag diesbezüglich zu machen, um meinen Kollegen die Klicksafe Broschüre zugänglich zu machen. Da die Broschüre unter einer Creative-Commons-Lizenz steht, welche die nichtkommerzielle Nutzung und Verbreitung erlaubt, unter der Angabe der Quelle kicksafe und www. klicksafe, dürfte dies kein Problem sein. Dies müsste man den Kollegen auch erklären. Außerdem könnte man im Rahmen dessen auch die OER und deren Nutzungsmöglichkeiten thematisieren.